Samstag, 22. September 2012

Die Rettungsmission

Über Funk hörten wir nur, wie ein Mann namens Sickness um Hilfe bat. Wir packten unser Gepäck zusammen und rückten eilig Richtung Süden aus. Wir hatten nur wenig Zeit; die Zombies näherten sich kontinuierlich Sickness' Position. Sandbit, BTK, Soldier und ich rannten den Strand von Berezino entlang; Airborne wollte aus Richtung Stary Sobor dazu stoßen. 

Die Fabrik von Solnichniy

Als wir die Stadt Solnichniy erreichten, mussten wir etwas langsamer vorrücken. Unsere Ghilie Anzüge waren vom Meerwasser schon furchtbar durchnässt und behinderten das Vorrücken zusätzlich. Die Region war für die Revierkämpfe zwischen Überlebenden und Banditen bekannt und überall könnte ein Scharfschütze lauern. Der Wald westlich der Stadt war unser Ziel; dort vermuteten wir uns in Sicherheit.

Zwischen Dolina und Solchniniy erblickten wir auf der Straße wieder ein Nest voller Zombies. Sie waren in der Tat überall und ließen keine Ortschaft aus. Doch über die armen Einwohner konnten wir jetzt keine weiteren Gedanken verschwenden. Wir schossen die Zombies nieder und rückten entlang der Straße weiter nach Westen vor.

Ruinen im Wald bei Msta
Es folgte ein Waldspaziergangder unromantischen Art mit Sprinten, Hecheln und Schwitzen. Als wir Staroye durch den Wald erreichten, hörten wir Schüsse. Sickness kämpfte noch immer gegen eine Übermacht an Zombies um sein Leben. Airborne war mittlerweile zu uns gestoßen. Wir gingen in Reihe auf und bildeten eine Feuerlinie. Was nun folgte, hätte glatt als Zombiemassaker von Staroye in die Geschichte eingehen können. Die Zombies fielen in Massen regungslos zu Boden und übrig blieben nur die Überlebenden der Black Lance Miliz.

Nachdem wir uns vor der Kapelle sammelten, beschlossen wir im Wald ein Lager aufzubauen und dort zu übernachten. Staroye war keine sichere Gegend, also würden wir am nächsten Tag wieder Richtung Norden aufbrechen. Für's erste freuten wir uns jedoch, dass wir erneut jemanden helfen konnten, ohne dass selbst auf uns geschossen worden war.





Samstag, 8. September 2012

Über Ghilies

Wir unterhielten uns noch tagelang über den geglückten Rachefeldzug, doch traurigerweise fingen unsere Vorräte wieder an zu schwinden. Eine neue Taktik musste her; die Gruppe musste überleben können! Und so geschah es, dass wir uns in 2-3 Mann Teams aufteilten und vorerst getrennte Wege gingen. Das Ziel war, die Ressourcen zu verteilen, in der gesamten Provinz Kontakte zu knüpfen und ein Survival-Netzwerk zu errichten.

Ich entschied mich, bei BTK und Soldier zu bleiben. In den darauf folgenden Tagen fuhren sie etwas aufs Meer hinaus um Fische für uns zu fangen. Ich blieb jedesmal zurück und patrouillierte entlang der Küste. Unser Zeltlager durfte nicht gefunden und geplündert werden.

Es waren verdammt schwüle August-Tage und ich kann euch etwas über Ghilies erzählen ... als ich kürzlich Wasser aus dem See trank, hatte ich eine Woche lang Blähungen, Magenschmerzen und Durchfall. Es war eine Qual, jedes Mal den Ghilie Anzug auszuziehen um das Geschäft verrichten zu können. Die Alternative wäre gewesen ... naja ...

Ghilies im Wasser
Ghilie Anzüge sind die beste Tarnung während einer Zombie-Apokalypse. In Wäldern ist man damit kaum zu orten. Der einzige Feind des Ghilies ist eine Waffe mit Wärmebildsicht. Im dichten Ufer kann man sich ebenfalls gut verstecken, jedoch sollte man aufpassen, dass man sich nicht im Schilf verfängt. Nichts wäre peinlicher als Ghilie Sniper, der auf Ufer eines Tümpels ertrunken wäre.

Ein Ghilie am See




Ghilie Anzüge müssen regelmäßig gewaschen werden. Im chernarussischen Hochsommer herrschen Temperaturen von über 30 Grad Celsius mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Auch wenn der Anzug gut vor Moskitos schützt, lockt er auch jede Menge ekelhaftes Viehzeug an. Im Schlaf wäre mir einmal fast ein Tausendfüßer in die Nase gekrochen. Hygiäne ist in der Post-Apokalypse jedoch ohnehin ein Thema, über das man nicht gerne spricht.

Trotz einiger Nachteile würde ich den Ghilie Anzug nicht mehr hergeben. Unvorsichtige Banditen übersahen gerne mal einen Ghilie, selbst wenn er direkt neben ihnen im Gras lag. Büsche, Bäume und Gräser wurden deine Freunde; Dreck und Schlamm dein Verbündeter.

Eines Abends hörten wir am Lagerfeuer den CB Funk ab und erhielten einen Notruf aus dem Süden ...