Donnerstag, 9. August 2012

Der Rachefeldzug

Soldier und ich wachten mit dröhnenden Schädeln am Strand bei Komarovo wieder auf. Wir wurden von den beiden Banditen nieder geschlagen und auf einem Boot zum Sterben ausgesetzt. Die chernarussische Strömung des Grünen Meeres trieb uns jedoch wieder ans Ufer. Uns fehlte die gesamte Ausrüstung und die Nacht war herein gebrochen. Der Regen schüttete wie aus Eimern und wir waren erneut am Tiefpunkt angekommen. Aber eines trieb uns nun voran: Rache!

Da wir in der Nacht nichts weiter ausrichten konnten, schlugen wir uns ohne Waffen bis zur Anlage B durch. Die Zelte standen glücklicherweise noch und enthielten noch eine Basis-Ausrüstung und ein paar Nahrungsmittel. Damit überlebten wir die stürmische Nacht.

Am nächsten Morgen begann uns der Rachefeldzug. Soldier fand ein paar fremde Zelte im Wald und sicherte die Ausrüstung für unser Camp C. Ich hingegen bewegte mich in Richtung Zelenogorsk um Ausrüstung und Vorräte für den langen Fußmarsch aufzunehmen. Was die Banditen nämlich nicht wussten, war, dass wir zuvor ihr Lager gefunden hatten. Dies war nun unser Angriffspunkt.

Auf dem Weg nach Zelenogorsk
Ich hatte ganz vergessen wie stressig der Supermarkt sein kann, vor allem wenn man nur eine laute Waffe besitzt, die dutzende Zombies anlocken könnte. Zum Glück hatte ich eine Rauchgranate dabei. Diese warf ich auf den großen Platz vor dem Supermarkt, so dass sich alle Zombies dort versammeln würden. Daraufhin plünderte ich den Supermarkt und sammelte ein paar Items ein.

Ein Kaninchen wird gebrutzelt
Zurück im Lager gab es dann zum Frühstück mal zur Abwechslung Kaninchen-Fleisch. Das war so zart, dass man darauf Geige hätte spielen können! Mindestens genauso gut waren jedoch die Ghilie-Anzüge, die Soldier uns besorgt hatte.



Nach dem Essen zog ich mich erstmal um. Niemals zuvor im Leben trug ich einen derartigen Anzug. Er bot zwar maximale Tarnung, aber ehrlich gesagt juckte er am ganzen Körper wie ein Jahresvorrat Juckpulver. Da es auch noch Sommer war, fühlte sich in gebrauchter, schweißgetränkter, kratziger Ghilie Anzug natürlich richtig klasse an!

Mein erster Ghilie
Nun begann der anstrengende Teil des Tages. Zu Fuß gingen wir direkt Richtung Norden, durch die einsamen Nadelwälder von Chernarus bis zum Camp D. Dort machten wir eine kleine Pause, erfrischten uns und marschierten dann weiter. Unterwegs passierte nicht viel, außer dass unsere mit Blasen bestückten Füße schmerzten. Der Weg führte uns in die Nähe des Sägewerkes vom Grozovoy-Pass, nördlich des Flughafens vorbei bis hin zum Teufelsschloss. Dort fanden wir erneut jenes Zelt, dass wir vor ein paar Wochen mit Bärenfallen versehen hatten. Die Fallen waren mittlerweile entfernt und im Zelt selbst gab es nichts Brauchbares. Also setzten wir unseren Weg Richtung Osten nach Gvozdno fort.

Dort konnten wir unseren Augen nicht trauen! Der UAZ war in perfektem Zustand, als ob nachts heimlich ein Zombie-Kobold alles repariert hätte. Von der Ausrüstung her fehlte auch nichts weiter. Also nahmen wir für die restliche Route den UAZ und besuchten das Banditen-Lager.

Die 7 Zelte der 7 Zwerge?
In den Zelten war unsere alte Ausrüstung nicht zu finden, dafür aber jede Menge anderer guter Kram und ein paar Vorräte. Wir plünderten was wir brauchten, vergruben Überschüssiges im Wald und machten alle Zelte bis auf eines platt. In das letzte Zelt warfen wir leere Dosen und Flaschen und jede Menge Müll. Die Banditen würden sich freuen...

Ein demoliertes Banditenlager
In uns wuchs die Zufriedenheit. Getrennt vom Rest der Gruppe war unser Rachefeldzug erfolgreich, auch wenn wir unsere Banditen wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekommen würden. Wir setzten unsere Rückfahrt an und verbrachten ein paar Stunden am Pobeda-Damm. Die idyllische Ruhe war genau das, was wir brauchten. Ich nutzte die Gelegenheit um für ein paar Minuten aus dem Ghilie Anzug zu schlüpfen und im See zu baden. Wir stanken mittlerweile beinahe genauso streng wie die Zombies.

Am frühen Abend trafen wir wieder bei Rify ein und versteckten den UAZ tief im Wald. Da wir noch genügend Energie übrig hatten, zogen wir noch in die Stadt Berezino aus. Mit voller Kampfausrüstung schlichen wir über den Bahnhof und hinterließen dutzende toter Zombies. Im Bahnhofsgebäude fanden wir noch ein paar zurück gelassene Vorräte.

Der Bahnhof
Unsere Route führte uns an den Lagerhallen im Hafen vorbei und sehr weit Richtung Süden. Ich wusste gar nicht, dass es bei Berezino ein militärisches Camp der CDF gab. Dort fanden wir an diesem Abend jedoch auch nichts Brauchbares. Andere Überlebende kamen uns zuvor, einer davon lag tot in einem der Zelte, umgeben von Zombies, die an ihm herum knabberten.


Berezino am Abend
Für uns war der Tag damit weitestgehend abgeschlossen. In dieser Nacht würden wir gut schlafen können. Wir entkamen knapp dem Tod, durchquerten die gesamte 225 km² große Provinz auf einer mörderischen Route mit begrenzten Ressourcen, umgeben von Feinden, Zombies und anderen Gefahren und stillten unseren Rachedurst am Banditenlager.

Soldier am Lagerfeuer

Und was gab es zum Abendesssen? Hauchzartes Kaninchen-Fleisch...






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